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Imhaltsverzeichnis:

  1.  Aus der Historie
  2.  Offizielle Gründung als Verein
  3.  Das erste Statut
  4.  Urkunde über die Auflösung des eingetragen Vereins
  5.  Beitritt zur Bahn-Landwirtschaft, Bezirk Dresden e.V.
  6.  Entwicklung der Pachten
  7.  Entwicklung der Mitgliedsbeiträge
  8.  Lauben
  9.  Die Garagen an der Kochstraße
  10. Die Historie "Der Bahn-Landwirtschaft"

 

 

Aus der Historie

 

In dieser Rubrik wollen wir Beiträge veröffentlichen, die die Historie unserer Gartenanlage, aber auch die Zeit vor der Gründung des Vereins darstellen. Was heute unsere Gartenanlage ist, wurde bereits mit dem Bau der "Bahnhäuser" Reichsbahnstraße und Kochstraße, ab dem jahr 1908, in ihren Grundzügen geplant. Damals hat noch niemand an einen Gartenverein gedacht. Diese Fläche war als Grabeland geplant. Es sollte zur Selbstversorgung der Reichsbahnmitarbeiter, die sich in diese Wohnungen eingemietet hatten, dienen. Es wurde Obst und Gemüse angebaut. Auch eine Kleintierhaltung war gestattet. Die erste größere Kleingartenanlage gründeten die Bahnarbeiter auf Bahnreserveland am Bröthener  Weg und an der Koch- bzw. Reichsbahnstrasse im Jahre 1916. (Quelle: https://www.vkh-hy.de/chronik.php). Damit ist unsere Gartenanlage eine der ersten organisierten Gartenanlagen von Hoyerswerda. Erste Nachweise im Stadtarchiv zur Verpachtung von städtischem Land gehen auf die Jahre 1875 bzw. 1881 und auf das Jahr 1886 zurück. Eine weitere Kleingartenanlage entstand mit Hilfe des städtischen Schützenvereines 1919  auf dem Kuhnschen Land  (noch neben dem Johanneum zu sehen) für die städtischen Beamten und Handwerks -meister sowie für die Meister der Glashütte.

 
1921 stellte der Pastor Gerber kostenfreies Kirchenland (in der Nähe der heutigen Pinguineisbar) für bedürftige Familien zur Verfügung.
 
1943 beauftragte der Bürgermeister interessierte Mitarbeiter der Stadtverwaltung eine Kleingartenanlage auf dem heutigen Gelände des Kolpingwerkes zu gründen. So entstanden 45 Parzellen für die Bürger der Stadt und später am Kriegsende für die zugezogenen Umsiedler.
Der wahre „Run“ auf Kleingärten setzte mit dem Bau der Neustadt Hoyerswerda ein als die Bevölkerung der Stadt im Jahre 1988 auf über 70.000 Bürger anwuchs und die Anzahl der Kleingärten 4.367 betrug und deren Mitglieder in 81 Kleingartenvereinen organisiert waren.
Heute bestehen im Stadtgebiet Hoyerswerda 55 Kleingartenanlagen unter dem Dach der Vereinigung der Kleingärtner Hoyerswerda und Umland (VKH) (Nachfolgeorganisation des VKSK) mit ca. 3930 Gärten. Heute ist unsere Gartenanlage, außer einem kurzen Zeitraum von 1990 bis 1997, kein Mitglied im VKH, sondern ein Unterbezirk der Bahn-Landwirtschaft Bezirk Dresden e.V. 
Pächter die schon 25 Jahre und länger Mitglied in unserer Gartenanlage sind haben als Jahr indem sie Mitglied wurden 1995 stehen. Die Auflösung des selbstständigen Vereins zog sich aber noch bis 1997 hin.

                                                                                                                            

Offizielle Gründung als Verein

Als Verein wurde unsere Gartenanlage am 14.Juni 1990 bei dem damaligen Kreisgericht Hoyerswerda registriert.

                        

   

     Das ist die Gründungsurkunde der damaligen "Freizeitanlage Am Bahnhof e.V."   

                                                                                                                                              

 

Das erste Statut

 Das erste Statut, was sich die Gründungsmitglieder am 25. Mai 1990 gaben.

 

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Am 28. Januar 1997 erfolgte die Auflösung des Vereins.

 

Diese Auflösung des Vereins war aber nicht das Ende der Gartenanlage. 

                                                                                                                                                                             

Beitritt zur Bahn- Landwirtschaft

 

Der Grund und Boden der Gartenanlage befand sich im Besitz der Deutschen Reichsbahn von 1908 bis 1988.

Er wurde vewaltet durch die "Reichsbahnsiedlungsgesellschaft Mitteldeutschland Halle". Die wurde 1988 aufgelöst und das Land der Stadt Hoyerswerda übertragen. Erst von dem Zeitpunkt an wurden die einzelnen Pachtgärten zusammengefaßt und als Pächtergemeinschaft schloß man sich 1988 unter dem Namen "Sparte Reichsbahnstraße"dem "Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter" (VKSK) an. 

Nach dem Jahr 1990 erfolgten Beitritt der neuen Länder zur Bundesrepublik Deutschland erfolgte eine Rückübertragung der Grundstücke auf die Deutsche Bundesbahn die 1994 die  Deutsch Bahn AG wurde.

Ab 1990 wurde auch der VKSK aufgelöst. In Hoyerswerda wurde der "Verband der Kleingärtner Hoyerswerda" (VKH) gegründet, dem man sich unter dem dem neuen Namen "Freizeitanlage Am Bahnhof" anschloss.

Interessant ist vieleicht auch die Tatsache, dass man sich offenbar nie ganz sicher war, wie der Verein richtig heißt. In der Gründungsurkunde nennt er sich "Freizeitanlage Am Bahnhof". In der Anmeldung zur Auflösung des Vereins vom 09.10.1996 wird er mit "Gartensparte Am Bahnhof" betitelt. Seit 2012 nennen wir uns "Gartenanlage Am Bahnhof".

 

Pachten

 

Jeder Mieter, der in die ab 1908 gebauten Wohnungen in der Reichsbahnstraße oder Kochstraße einzog, bekam ein Stück sogenanntes Grabeland zugeteilt. Es handelte sich um 250 m² Land vor oder hinter den "Bahnhäusern". Auf dieser Pachtfläche konnten die Eisenbahner, und nur diese durften am Anfang in den Häusern wohnen, Gemüse, Obst und Blumen anbauen. Auch Kleintierhaltung war erlaubt. Der Pachtzins betrug von 1908 an immer 0,02 RM/m². Diese Preis galt für alle Währungen und Gesellschaftsordnungen hinweg, bis zum Jahr 1992. Dann wurde er erhöht auf 0,14 DM/m²/Jahr  plus 2,40 DM für die allgemeinen Flächen. und ab dem Jahr 2002 auf 0,12 DM/m²/Jahr plus 1,50 DM für die allgemeinen Flächen wie Wege u.a..

Im Jahr 2010 erfolgte eine weitere, wie es im schönen Amtsdeutsch heißt, Pachtzinsangleichung auf 0,08 €/m²/Jahr. Dieser Pachtzins ist auch heute noch gültig.

Bis 1945 war es nicht gestattet, zwischen den einzelnen Parzellen Zäune zu errichten. Die Kassierung erfolgte ganz simpel. Der für die Bahnhäuser Verantwortliche, sammelte von jedem Pächter die Pacht für die 250 m² ein und lieferte es bei der Kasse des Bahnhofs Hoyerswerda ab.

Nebenbei bemerkt galt das auch für die ehemaligen Reichsbahnhäuser,die sich an der heutigen Heinrich-Heine-Straße ( vormals Bröthener Weg) Ecke Steinstraße befanden. Auch diese hatten neben dem Haus ihr Grabeland. Auch diese heutige Gartenanlage gehört zur Bahn-Landwirtschaft Bezirk Dresden e.V. und trägt den fantasievollen Namen Unterbezirk 043.

Mitgliedsbeiträge

 

Nach dem Beitritt zu den Vereinen VKSK, später VKH musste auch ein Mitgliedsbeitrag jedes einzelnen Pächters an den Verein gezahlt werden. Der Mitgliedsbeitrag für die Pächter die ab 1990 Mitglied in der "Freizeitanlage am Bahnhof" waren, betrug 1,00 DM/Monat, also 12,00 DM im Jahr. Ab dem Beitritt zur Bahn- Landwirtschaft war ein Beitrag von 24,00 DM/Pächter /Jahr fällig. Ab dem Jahr 2018 sind es 40,00 €/Pächter/Jahr. 2017 musste eine Sonderumlage von 40,00 €/Pächter gezahlt werden. Der Verband Bahn-Landwirtschaft Bezirk Dresden e.V. war, aus vielfältigen Gründen, in wirtschaftliche Schwierigkeiten gekommen.

 

Lauben

 

Ab 1945 war es gestattet seine eigene Parzelle einzuzäunen und darauf Kleinlauben bis 10 m² Grundfläche zu bauen. Wenn jeder sein Grundstück einzäunt, muss es dazwischen natürlich auch Wege geben. Jeder musste dann für die Fläche bis zur Mitte des Weges ebenfalls seine Pacht entrichten.

 

 

Auf dieser alten Zeichnung kann man sehen, dass es einmal eine direkte Wegeverbindung zwischen der Kochstraße und dem heutigen Reichsbahnweg gab. Der heutige Unterweg ist noch vorhanden und führte dann zwischen den heutigen Gärten Buchheim und Ulrike Dopatka weiter bis zum Reichsbahnweg.

Der Teichweg führte früher auch bis zum heutigen Gemeinschaftsgarten. Er wurde dann dem Garten Pasprik zugeschlagen.

Das Gartenstück was sich an der Kochstraße, kurz bevor sie in die Geschwister-Scholl-Straße einmündet und an die Freiflächen des Hauses Reichsbahnstraße 1 grenzt (heute von Moczygemba bewirtschaftet) war früher die Bleiche für die Bewohner der Kochstraße.

Unten ein Ausschnitt aus einem alten Lageplan. Darunter eine Abbildung von heute

So sieht die Bleiche heute aus. Sie ist als Gartenfläche verpachtet.

 

Die Garagen an der Kochstraße

 

1979/80 wurden am Ende der Kochstraße 7 Privatgaragen errichtet.Dafür mußten drei Gärten weichen. (Ein Überblick ist auf dem Plan am Ende des Beitrags zu sehen.)

Der Grund für diesen Bau war nicht ausschließlich der Wunsch von Anwohnern der Kochstraße, die zu dieser Zeit schon über ein eigenes Auto verfügten, sondern auch eine Forderung der Stadt Hoyerswerda.

1979 waren die Bewohner der Kochstraße noch nicht an das zentrale Abwassernetz der Stadt Hoyerswerda angeschlossen. Sie vefügten über eine eigene Klärgrube. Das vorgeklärte Abwasser wurde über eine Rohrleitung, die noch heute durch die Gärten Kaiser und Grabowski verläuft, in den hinter der Gartenanlage fließenden Entwässerungsgraben entlang der Gleise des Güterbahnhofs, eingeleitet.

Die Stadt Hoyerswerda wurde vertraglich durch die Deutsche Reichsbahn gebunden, die Gülle aus der Klärgrube in einen bestimmten Intervall abzupumpen.

Mit fortschreitender Technik wurden die Fahrzeuge zur Entsorgung der Gülle immer größer, und konnten diese Klärgrube über den schmalen Zugang zwischen der Kochstraße 19 und den Gärten nicht mehr anfahren.

Eine Verbreiterung des Weges hätte auch nicht viel gebracht, weil die Fahrer dieses Güllefahrzeuges sich weigerten, die gesamte Kochstraße rückwärts zu Fahren. Sie war zu dieser Zeit auch noch nicht asphaltiert.

So wurde das angenehme mit dem nützlichen verbunden. Die auf dem Übersichtsplan rot eingezeichneten Gärten wurden aufgegeben. Es entstand ein Wendehammer, der Anfangs nur für das Güllefahrzeug gedacht war, sich aber auch für die immer mehr werdenden privaten Autos der Bewohner der Kochstraße und deren Gäste als nützlich erwies und es wurden 7 private Garagen erichtet.

Wer sich nun fragt, warum nicht, von der Kochstraße kommend, auf der rechten Seite noch eine Garage errichtet wurde, Platz wäre ja vorhanden, erhält eine einfache Antwort. Darunter verläuft eine Regenwasserleitung. 

Heute wird diese Leitung zur Entwässerung der Kochstraße benutzt. Die durch die Gärten Kaiser und Grabowski velaufende Leitung zur Entwässerung der Dachflächen und der neuen Straße hinter den Häusern.

Die Klärgrube wurde abgerissen, nachdem in den 1990iger Jahren die Kochstraße an das zentrale Abwassernetz der Stadt Hoerswerda angeschlossen wurde.

Die Kochstraße ist jetzt asphaltiert, der Wendehammer noch immer nicht.

 

 

    So sieht der Garagenkomplex heute aus. Der heutige Wendehammer ist gleichzeitig die Zufahrt zu den Garagen. Eine Extrazufahrt zur Klärgrube ist nicht mehr nötig. Die Häuser in der Kochstraße sind an das zentrale Abwassernetz angeschlossen. Hinter den Garagen sind noch mehrere Gärten. Sie sind über den Heutigen Gartenweg "Am Bahndamm" zu erreichen.

 

 

Entwicklung des Kleingartenwesens in Deutschland unter spezieller Beachtung der Eisenbahn-Landwirtschaft

 

Heute ist das Kleingartenwesen noch immer eine große Bewegung in Deutschland. Aber wie fing alles an?

Die Wiege der Kleingartenbewegung soll in Thüringen stehen. Der Schriftsteller Friedrich Justus Bertsch, ein Zeitgenosse von Friedrich Schiller, soll, um 1781 in Weimar auf seinem Land, eine Kleingartenkolonie mit 75 Gärten errichtet  und diese für 1 bis 3 Taler verpachtet haben. Später wollte er damit seine Rente aufbessern.

Es gab immer wieder Bestrebungen Kleingartenkolonien einzurichten.

  1. 1806 in Kappeln an der Schlei.
  2. 1830-1840 Errichtung von Armengärten in Kiel, Leipzig und Berlin.
  3. um 1900 Rot-Kreuz-Gärten in Berlin. (Schon mit Holzlauben. Die Berliner nannten die Gärtner in diesen Anlagen „Laubenpieper“)

1864 gründete der Leipziger Pädagoge Hauschild den Schreberverein. Er war der Schwiegersohn von Schreber. Die Schrebergärten wurden nicht von Schreber gegründet. Er war nur der Namensgeber und schon Tod  als die Gärten von Hauschild angelegt wurden.

            Der Grundgedanke dieser Gärten war ein ganz anderer. Hauschild wollte kindgerechte Spiel- und Turnplätze schaffen. Dazu pachtete er eine Wiese, stellte Spielgeräte auf und legte gemeinsam mit Kindern und deren Eltern kleine Blumengärten an. Diese sollten von den Kindern und deren Eltern gepflegt werden. Bald gingen diese Gärten aber in die Obhut der Eltern über. Bereits 1869 gab es 100 Parzellen.

            Im Jahre 1870 bis 1871 fand der Deutsch- Französische Krieg statt. Eine Folge daraus war die Entstehung des Deutschen Reiches. Währen und nach dem Krieg kam es aber auch zu Hungersnöten in Deutschland. Um die Selbstversorgung der Bevölkerung zu erleichtern, wurden Gartenkolonien gefördert.

Mit Beginn der Industrialisierung zog es viele Arbeiter in die Städte. Der WoGartengrundstück einehnraum war aber knapp. So bauten viele auf ihrem  Laube aus Holz und wohnten dort.

Entwicklung des Eisenbahn-Kleingartenwesens.

           

            Bereits mit dem Bau der ersten Schienenstränge mussten Grundstücke neben der eigentlichen Trasse und den Bahnhöfen erworben werden. Man achtete bereits von Anfang an darauf, dass z. B. Bahnhofsvorsteherhäuser immer ein Stück Land hatten. Auch die Lokführer hatten an den Bahnhöfen ihre Gärten. In den Zugpausen gingen sie in ihre Gärten und bearbeiteten ihr Stück Land.

            Am 28.11.1896 wurde in Kassel der erste Eisenbahnverein zu „  gemeinnützigen und geselligen Zwecken“ gegründet. Die Gründung dieses Vereins wurde durch den damaligen Präsidenten der Eisenbahndirektion Kassel  initiiert. Daran kann man sehen, dass die Bahn ein Interesse an der Gründung einer solchen Gemeinschaft hatte. Dieser Verein war aber noch breit gefächert. Es gab darin zahlreiche Untervereine. Unter anderen, Eisenbahner Turnverein, Konsumverein, Selterswasseranstalten, Verein zur Brennstoffversorgung, Ferienkolonieverein,  Frauenverein, Verein zur Kartoffelversorgung u. s. w. Es entstand auch eine Schrebergartenvereinigung unter dem Dach des Eisenbahnvereins.

            Die Vereine innerhalb des Eisenbahnvereins, die sich mit Gartenbau und Kleintierzucht beschäftigten, wurden immer zahlreicher.

            Im Jahr 1901 konstituierte sich in Leipzig die erste selbstständige Gartenbau und Kleintierzüchtergruppe innerhalb des Eisenbahnvereins.

            Bis 1915 erreichte die Mitgliederzahl der Eisenbahnkleinwirte eine solche Größe, dass sie die der eigentlichen Eisenbahnvereine überstieg.

            Deshalb wurden in den einzelnen Eisenbahndirektionen im Jahr 1916 besondere, eigenständige Bezirksverbände der Kleingärtner und Kleinwirte gebildet. Diese Verbände waren rechtsfähig und besaßen eine Selbstverwaltung.

            Ein politischer Hintergrund der Gründung eigenständiger Bezirksverbände war der 1. Weltkrieg. Die Selbstversorgung wurde immer wichtiger. Jedes geeignete Fleckchen wurde zur landwirtschaftlichen Nutzung herangezogen. Um das koordinieren stellte die zentrale Bahnverwaltung einen sachverständigen Rat ein, der den Garten- und Obstbau, sowie die Tierzucht und Tierhaltung koordinieren und die Eisenbahn Garten- und Tiervereineoptimieren sollte.

            Dieser Eisenbahnrat wurde mit einer großen Macht ausgestattet. Er und seine Mitarbeiter durften z. B. Grundstücke ankaufen, auf denen Kleingärten für Eisenbahner angelegt wurden.

            Vor dem 1. Weltkrieg hatten die Eisenbahnvereine Insgesamt eine Mitgliederzahl von 553 000. nach dem Krieg 160 000.

            Nach dem Krieg führte das dazu, dass viele Gärten nicht bewirtschaftet wurden aber eine große Lebensmittelknappheit herrschte. Um das zu ändern, wurde am 31.07.2019 die Kleingarten- und Kleingartenpachtordnung erlassen. (Übrigens an dem Tag, an dem die Weimarer Verfassung angenommen wurde)

Sie legte fest:

  1. Verbot einer gewerbsmäßigen Generalpacht
  2. Festlegung der Pachtpreise
  3. Unkündbarkeit der Pachtverträge

Die außerhalb der, nun Deutsche Reichsbahn, organisierten Kleingartenvereine schlossen sich am 14.08.1919 zum „Zentralverband Deutscher Kleingartenvereine“ und zum „Zentralverband Deutscher Arbeiter- und Schrebergärtner“ zusammen, arbeiteten aber noch nicht zusammen.

Am 14.08.1921 schlossen sich die beiden Spitzenvereine zum „Reichsverband der Kleingartenvereine Deutschland e.V.“ zusammen und gaben eine eigene monatliche Zeitung heraus. Die Kleingartenvereine der Deutschen Reichsbahn zählten nicht dazu.

            Am 10.03.1920 wurde die "Deutsche Reichsbahn“ gegründet. Im gleichen Jahr  auch der Hauptverband der „Reichsbahn Kleinwirte“. In dieser Zeit war der Besitz eines Kleingartens mehr wert als der Besitz des Papiergeldes. Er half bei der Sicherstellung der Verpflegung der Familien. Der Verband der „Reichsbahn Kleinwirte“ war bis 1934 selbstständig und wurde unter dem Dach der „Deutschen Reichsbahn“ als Sozialeinrichtung geführt.

            Bereits 1933 begann in Deutschland unter den Nationalsozialisten die Zeit der „Gleichschaltung“ Das heißt, auf den Kleingarten- und Kleintierbereich bezogen, alle bisher mehr oder wenige selbstständigen Organisationen werden in eine staatliche und politische Hierarchie eingebunden, an deren Spitze das Amt für Agrarpolitik mit einem Reichsleiter aus der NSDAP steht.       

            Am 20.01.1934 erfolgt die Angliederung der Bahn-Landwirtschaft an den 1933 gegründeten „Reichsbund der Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschland e.V.“ Die Selbstständigkeit ging verloren. Allerdings wurden der jeweilige Reichsbahndirektionspräsident und der Leiter der Eisenbahnvereine von der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn als Verbindungsleute eingesetzt. Mit der Eingliederung verbunden war auch ein neuer Name. „Bezirksgruppe für Reichsbahn-Kleinwirtschaft im Reichsbahndirektionsbezirk e. V.“

            So richtig gelungen ist die „Aufnahme“ in den „Reichsbund der Kleingärtner und Kleinsiedler e. V. nie. Zum einen nahm die Deutsche Reichsbahn über ihre Verbindungsleute immer wieder Einfluss auf die Bezirksverbände (Die „Deutsche Reichsbahn“ war ja auch Grundstücksbesitzer), zum anderen kam es immer wieder zu “Verständigungsproblemen“ zwischen den Reichsbahn Verbindungsleuten und der Führung des „Reichsbundes Deutscher Kleingärtner e. V.

            Anfang 1935 wurde die Eingliederung aufgehoben und die Bahn-Landwirtschaft wieder als rechtlich selbstständige Organisation geführt. Der Hauptverband schloss mit allen Reichsbahndirektionen einheitliche Generalpachtverträge ab. Damit war die Deutsche Reichsbahn als Grundstückseigentümer von einer Verwaltungsarbeit befreit, die bei rund 300 000 Einzelpachtverträgen nötig geworden wäre.

            Nach dem 2. Weltkrieg, Deutschland war in 4 Besatzungsmächte aufgegliedert, ging der Fortbestand der Bahn-Landwirtschaft ohne Hauptverband weiter. Es ging wieder um Ernährung. Anbau von Obst, Gemüse und Kleintierhaltung rückten in den Vordergrund und waren eine Notwendigkeit.

            1950 entschied die Hauptverwaltung der, nunmehr Deutsche Bundesbahn, dass die Eisenbahn-Landwirtschaft als rechtsfähiger Verein wieder aufgebaut werden soll.

            Am 9./10. 11.1951 wurden bei der Hauptversammlung in Schramberg die Satzung der Eisenbahn-Landwirtschaft angenommen. Das Generalpachtverhältnis wurde fortgeführt. Die Bezirksverbände arbeiteten eigene Satzungen auf der Grundlage der Satzung der Hauptvertretung. Die Vereine vor Ort wurden Unterbezirke genannt.

            In der DDR entwickelte sich das Kleingartenwesen nach dem 2.Weltkrieg kontinuierlich. Am Anfang stand auch hier die Aufgabe die Ernährungssituation der Bevölkerung zu verbessern. Nach und nach entwickelte sich das Kleingartenwesen aber auch, neben dem Anbau von Obst und Gemüse,  hin zu Erholung, gemeinsamer Freizeitgestaltung, gemeinsamen Veranstaltungen.

            Einen separaten Verband der Eisenbahnlandwirtschaft gab es nicht. Aber die Reichsbahn blieb im Besitz der Grundstücke. Die Pacht, von den genutzten  Grundstücken, wurde von Nebenstellenleitern der Reichsbahn-Siedlungsgesellschaft in Bar einkassiert und über die Kassen der Bahnhöfe abgerechnet.

            Für ein Grundstück von 150,00 m² wurden 1950 ca. 6 Mark fällig. Da es keinen Verein gab, wurden auch keine Mitgliedsbeiträge fällig.

Nach dem Zusammenschluss von Deutscher Bundesbahn und Deutscher Reichsbahn zur Deutschen Bahn AG und der Gründung von Bezirksverbanden der Bahn-Landwirtschaft in den neuen Bundesländern wurde noch vor der Auflösung der Direktionsbezirke der Deutschen Reichsbahn Generalpachtverträge mit der Bahn-Landwirtschaft abgeschlossen.

            Die Gründung der Deutschen Bahn AG führte dazu, dass es eine Verschiebung des Grundeigentums gab. 80 % der Kleingartenflächen fielen in das Eigentum der DB AG 20 % in das Bundeseisenbahnvermögen. Die Zusammenarbeit zwischen DB AG und Blw. musste neu geregelt werden. Die Blw. verwaltet ca.62 Mill. m² landwirtschaftlich nutzbare Fläche.

 

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